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2. Gotthardröhre - ein unglaubwürdiges Projekt

10/1/2016

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Der Gotthardstrassentunnel muss saniert werden. Dies ist unbestritten. Aber es gibt bessere und kostengünstigere Varianten als der Bau einer 2. Tunnelröhre.Die Erreichbarkeit des Tessins ist uns allen wichtig, aber diese kann auch ohne
2. Röhre immer gewährleistet bleiben. Hauptproblem der 2. Röhre: Früher oder später wird die Schweiz dem innen- und aussenpolitischen Druck, alle Spuren zu öffnen, nachgeben. Dies gefährdet aber unsre über Jahre geformte gute Verkehrspolitik. 
 
Wir alle wissen, dass die grössten Verkehrsprobleme nicht am Gotthard bestehen, sondern in den Agglomerationen. Wäre es nicht besser, das Geld dort einzusetzen, wo täglich 100‘000 und mehr Autos verkehren statt am Gotthard, wo es durchschnittlich nur 17‘000 sind? Am Gotthard ist es zudem zu 80 Prozent Freizeitverkehr und in den Zentren und Agglomerationen ist es der tägliche Arbeitsverkehr. Mit der Vorlage zur 2. Röhre werden die falschen verkehrspolitischen Prioritäten gesetzt.

Finanzen

Die Sanierung mit zwei Tunnels kostet auf die Lebensdauer der Tunnels von 40 Jahren 2 bis 3 Milliarden mehr als eine reine Sanierung: 1 Milliarde Investitionskosten und jährlich 25 bis 40 Mio. Zusatzkosten für Betrieb und Unterhalt. Für die Finanzierung des Gotthardstrassentunnels mit 2 Röhren würde der Ertrag der Autobahnvignette während 10 Jahren vollständig beansprucht. Alternativ würde das Projekt während zehn Jahren 6 bis 7 Rappen, oder die Hälfte der geplanten Benzinpreiser­höhung verschlingen. Wer weiss, wie schwer sich die Schweizer Bevölkerung mit der Zusatzfinanzierung des Strassenverkehrs tut – siehe Erhöhung des Vignettenpreises – glaubt kaum, dass die erforderlichen Zusatzmittel beim Volk auf Zustimmung stossen. Auf der ande­ren Seite bestehen in den Agglomera­tionen Engpäs­se, die täglich zu Staus führen. Deren Beseitigung wird durch den Bau einer zweiten Röhre gefährdet.

Verkehrspolitik

Es gibt aber auch verkehrspolitische Gründe gegen eine zweite Röhre. Die Schweizerische Verkehrspolitik beruht auf der Verla­gerung des internationalen Schwerverkehrs. Wir erhalten dafür viel Anerkennung, auch von europäischen Nachbarstaaten. Am 1. Juni 2016  wird die NEAT eröffnet. Wir haben in diese schweizerische Verlagerungspolitik Milliarden investiert. Es geht hier auch darum, diese Investitionen zu rentabilisieren. Es wäre deshalb angezeigt, zuerst die Wirkung der NEAT zu beurteilen, bevor ein weiterer Gottharddurchstich in Angriff genommen wird.

Mit einer zweiten Röhre laufen wir Gefahr, dass die Schweizerische Verkehrspolitik letztlich aufgegeben wird. Zumindest hat die Vorlage das Potenzial dazu. Die Dramaturgie sieht dann etwa wie folgt aus: Zuerst zweite Röhre ohne Kapazitätserweiterung, dann mehrspuriges Befahren in Spitzenzeiten, dann völlige Freigabe sämtlicher Spuren und am Schluss eine Infragestellung der Verlagerungspolitik. Wir machen uns in dieser Frage vom Ausland erpressbar. Wenn wir eine zweite Röhre bauen, stellt dies geradezu eine Einladung zur Erpressung oder zumindest für internationale Druckversuche dar.

Alternative

Die Schweiz darf nicht zum Durchgangskorridor des europäischen Transitverkehrs verkommen. Mit dieser Vorlage wird die Option dazu geschaffen. Die Alternative besteht in einer Sanierungs­variante. Damit das Tessin vom Rest der Schweiz verkehrspoli­tisch nicht abgeschnitten wird, würde dafür eine Verlademöglich­keit (ROLA, Rollende Landstrasse) geschaffen. Die Luxusvariante einer 2. Röhre braucht es nicht.

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